Die Glockner Story 2021


Der große Tag. Die Stunde (Stunden) der Wahrheit. Meine erste Auffahrt mit dem Rad zum Großglockner. Diese Schlagzeilen werden heute geschrieben. Eine Tour die jeder Rennradfahrer zumindest einmal im Leben gemacht haben soll. Seit 2018 bin ich Rennradfahrer, also auch noch keine großen Erfahrungen mit solchen XXL-Steigungen der HC Kategorie.


Der lange Tag
Los geht’s Richtung höchsten Berg in Österreich. Ich habe mich erkundigt, wie lange man benötigt für die Strecke. Ich habe auf Strava geschaut wie lange Freunde brauchen und auf Koomot eine Planung gemacht. Nach diesem Plan wäre ich in einer Stunde bei der Mautstelle und in 3 Stunden beim Hochtor. Im Idealfall 2 1/2 Stunden. Die ersten 10 Kilometer geht’s gemächlich von Bruck Richtung Fusch. Danach die erste Steigung mit 9%. Einige Radler überholen mich, ich mach mir nichts draus. Kurzes Innehalten am Parkplatz und Smalltalk mit anderen gleichgesinnten. Eine Truppe einheimischer Frauen macht mich stutzig. Ausgemergelt und braungebrannt reden sie locker über den Anstieg. Ich trete die Flucht nach vorne an und starte vor Ihnen. Am meisten Angst machten mir die ersten zwei Kilometer. Hier geht’s ohne Kehre mit 10% bergauf. Ich bin aber schon nach 500m guter Laune. Ich tu mir leicht und trete einen gleichmäßigen Rhythmus im kleinsten Gang. Ich überhole die ersten Radler vor mir und gleich auch mal ein paar E-Biker. Ich bin sehr zufrieden über meine Vorbereitung und meine Form ist sichtlich gut genug, um es auch genießen zu können. Ja, genießen! Ich bekomme nasse Augen nicht nur vom Schweiß, der in Strömen läuft, es sind Freudentränen.
Ganz traue ich dem aber doch nicht. Zu einfach geht’s bis jetzt. Nach zwei Stunden im Sattel bekomm ich leichte Krämpfe und muss stehen bleiben. Ich mache ein paar Fotos vom herrlichen Panorama. Sattes Grün, Bunte Blumen überstrahlt vom Weiß der Hohen Berge. WOW! Nach ein paar Minuten Pause steige ich wieder auf und beschließe auch nicht mehr abzusteigen, bis ich oben bin. Ich hab immer noch fast eine Stunde kurbeln und fast 1000 Höhenmeter vor mir. Ich bin müde aber es macht mir nix, denn die Auffahrt ist einfach nur Mega schön. Nach insgesamt 2h50 erreiche ich das Fuschertörl. Das erste Ziel hab ich geschafft. 2 Stunden und 5 Minuten hab ich von der Maustelle bis rauf gebraucht. Ich hätte schneller fahren können, aber ich hab mich gebremst da ich noch einiges vor hatte. Ich will ja zur Pasterze. Dieses Vorhaben leg ich aber gleich mal Ad adcta. Ich werde müder und der Autoverkehr wird mehr. Ich beschließe dennoch bis zum Hochtor zu fahren. Also zumindest einen Blick Richtung Kärnten zu erhaschen. Auf dem Weg dahin mach ich Fotos von den immer noch riesigen Schneewänden neben der Strasse. Sicher fünf Meter hoch.

Auffahrt zum Hochtor unbedingt machen. Es lohnt sich.

Jetzt eine verdiente Pause beim legendären Mankeiwirt. 5 Stunden und 2300 Höhenmeter bin ich schon im Sattel. Nicht schlecht. Aber ganz beruhigt bin ich noch nicht. Also noch rauf zum Grande Finale. Zur Edelweiß Spitze. Die 1,5km Kopfsteinpflaster sind es Wert. Mit 11% Steigung eine echte Challenge. Ich beiss die Zähne zusammen und freu mich wie Rumpelstilzchen als ich oben bin. Wieder Mega! Der Blick schweift in die Ferne und ich bin glücklich. Nach einigen Ehrenrunden um den Aussichtsturm geht’s runter in den Downhill.


Jetzt geht’s bergab
Das Rad hatte ich vorher in der Werkstatt zum Service. Das war eine gute Idee. Denn die Bremsen sind am Limit. Meine Hände auch. Ich muss öfters stehen bleiben. Ich kann und soll nicht dauernd bremsen. Wohldosiert und mit maximal 50km/h fahr ich runter. Andere mögen schneller sein, mir ist das zu riskant. Erst als ich die Mautstelle erreicht habe drück nochmal richtig in die Pedale. Damit ich ein schönen Abschluss habe beschließe ich nach Zell am See zu fahren. Dort angekommen genieße ich 2 Bierchen und mach das perfekte Ansichtskarten Foto . Der See mit Blumen und die Berge im Hintergrund. Schön wars, sehr schön. Die nächsten Pläne werden schon geschmiedet.

Jetzt geht’s auffi, auf den Gaisberg

Beim ersten Mal tuts noch weh ..“

Nach langem zögern bin ich am Wochenende das erste Mal mit dem Rennrad am Gaisberg gewesen. Bis jetzt war ich nur mit dem Mountainbike oben. Mit dem Rennrad konnte ich es mir nicht vorstellen, zu wenig kleine Gänge und zuviel (Körper) Gewicht.

Ich war ja schon oft am Salzburger Hausberg, meist gelaufen oder mit skiroller. Da sind mir immer wieder die Sportler aufgefallen die ab der Zistel im zick zack Kurs, leicht wankend sich nach oben geschleppt haben. Viele davon überholte ich beim Laufen. Selbst mit skiroller kann ich Radfahrer überholen. Meine Bestzeiten laufend: 42 Minuten..ist zwar schon lange her aber unter einer Stunde schaff ich es immer noch. Auf skiroller liegt meine Bestzeit bei 54 Minuten!

Die Tour

Es war ein Versuch und er ist eigentlich gelungen. Damit es etwas schwieriger wird und auf strava auch ein schönes Bild ergibt bin ich zum aufwärmen über den Heuberg gefahren. Da war ich schon in einen kleinen zweimal verwickelt. Ich folgte einem Mountainbiker! Der war echt schnell.. ich hätte ihn schon überholen können, dann wär mein tag aber schon vorbei gewesen. Also blieb ich am Hinterrad und verschoss nicht von Beginn an mein pulver. Ich hatte ja noch was vor.

Nach dem einfahren ging es in den Anstieg beim Gut Guggenthal. Ich blieb bei meiner defensiven Fahrweise. Wohlwissend das die eigentliche Prüfung erst im letzten Drittel mir bevor stand. Bis zur Zistel ging es flott dahin und ich hatte immer noch Reserven. Bei der Zistel war mir aber etwas komisch zumute. Die letzten 2,5 km haben es in sich, 260 höhenmeter sind zu überwinden, und das mit nur einer Kehre. Ich sah weiter oben schon Radfahrer, sich langsam hinauf pedallierend. Hier konzentrierte ich mich und war eins mit meinem Bianchi Celeste Traum. Ich überholte sogar einige Radfahrer, darunter auch ein paar ebiker! Das gefiel mir!

Oben angekommen war ich stolz und fuhr gleich wieder runter. Eigentlich wollte ich mir ein Gipfel Bier gönnen. Es war mir aber zu kalt. Also runter durch die Stadt und unten irgendwo eins trinken. Die Kilometer und höhenmeter sammelten sich am Garmin und in meinen Körper. Ich sah 50km…dann 60..dann 70. Ich überquerte den Haunsberg und kaufte mir bei der Tankstelle redbull und ein Mars. Ich hatte eindeutig zu wenig Proviant für diese Distanz. War ja auch nicht so geplant. Nun gut, ich fuhr zurück nach Anthering. Ich wollte in einen gastgarten, diese waren aber voll und meine Stimmung sank kurz. Wie kann ich meine heutige Leistung krönen? Ich sah jetzt 80 km am Tacho..bzw am Garmin und beschloss nochmals den kleinen Voggenberg zu erklimmen und es im Gasthof Winding Gut zu versuchen.

Die Sonne und ich.

Ich hatte Glück. Nach 90 km und 1800 höhenmeter sank ich zufrieden auf die Sun Bank und genoss die tiefstehende Sonne, 2 Bier, 1 Radler und eine Gulaschsuppe.

Es war ein guter Tag. Ein Tag der weitere, höhere und auch steilere Ziele für mich in Zukunft möglich machen wird.

Der Winter kommt.

Oder doch nicht?

Nach einer kurzen Panik wegen Schneefall Ende November kommt jetzt wieder Panik weil kein Schnee in Aussicht ist.

Da ist es  gut, wenn man auch noch andere Ziele hat.  Das erste Ziel heisst unspektakulär: Snowrun. Unter diesem  nichtssagenden Namen versteckt sich aber etwas Feines, etwas für das Archiv im Kopf. Etwas das man nicht so schnell vergisst. Es  handelt sich um einen Winterberglauf. Ganz einfach gesagt. Damit es lustiger wird, läuft man bergauf. Und zwar auf der Ski WM Abfahrtstrecke Planai in Schladming. Ok, jetzt läuten die Glocken bei jedem Bergfex.  Zum zweiten Mal wird heuer dieser Snowrun ausgetragen. Animiert durch das große Vorbild Verticalup auf der Streif in Kitzbühel ersannen ein paar Schladminger ein Gegenstück dazu. Beide Strecken sind gehören zu den schwierigsten Abfahrtsstrecken im Alpinen Weltcup. Damit ist auch der Schwierigkeitsgrad des Laufs vorgegeben. Die Planai hat einen Höhenunterschied von 1080 Höhenmeter und 3,4 Kilometer, also „Berglauf HD“ eigentlich 🙂

Nachdem ich schon 2014 dabei war will ich auch heuer mitmachen. Es fasziniert mich einfach. Im Jänner immer zum Skifahren in Schladming. Da hat sich eine Liebe entwickelt 🙂

Da man nicht ganz unvorbereitet an den Start gehen sollte machte ich einige speziellen Vorbereitungen. Vielleicht hat’s ja was genutzt.

>> Eine 13km lange Gaisberg Runde mit 1000HM.

>> Einen Götschen Trail im Schnee

>> Eine Götschen Trail+Skiroller Runde

>> Eine Rittisberg Runde in der Ramsau

 

Herbstliches Trailrunning am Gaisberg

Am 11.November war ich mit Hans Rausch (ULTRA Bergfex, Montblanc Bezwinger, Lauftreff Nußdorf) auf einer  feinen drei stündigen Trailrunning Session.

..nur 1 statt 3 Gipfel, 3 Flaschen Schnapps und Absturzgefahr..

Meine Strecken Planung führte uns auf den Gaisberg.
Jeder interessierte Outdoor Aktivist kennt den Blick vom Gaisberg Richtung Süden. Da ragen ein paar kegelförmige Bergspitzen heraus. Die größten  in dieser Richtung sind der Schwarzenberg und im Vordergrund die Gurlspitze. Beide Berge sind durchzogen von Forststraßen. Eine Herausforderung für einen g‘standenen Trailrunner 🙂

Daraus ergab sich folgender Streckenverlauf:
von der Zistel runter zur Schwaitlalm- Gasthaus Ramsau, hinauf zum Schwarzenberg, wieder runter nach Hinterwinkl, bei der Kapelle auf den Pietrach Rundweg, dann bergwärts zur Gurlspitze, runter nach Oberwinkl und nochmal steil aufwärts zur Zistel.

„Herbstliches Trailrunning am Gaisberg“ weiterlesen

Trailrunning Runde am Gaisberg

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Am Donnerstag habe ich eine geniale Runde am Gaisberg gemacht. Zuerst den Rundwanderweg,  dann über die alte Trasse rauf auf den Gipfel.  Runter bin ich über den steilen Weg Zur Zistel hinunter. Der Weg ist ein Traum.
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Er belohnt dich mit sehr schönen Blicken auf Salzburg und führt durch den Sturm geschädigten Westhang, der sehr unwirklich aussieht! Empfehlenswert.
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>> trailrunning Runde am gaisberg GPS Track Details

Rund um den Königssee 2012

Ein schöner Tag im schönen Berchtesgadener Land

Am 9. September umrundete ich in 10 Stunden den Königssee. 34 Kilometer auf einsamen Singletrails. 2900 Höhenmeter  rauf und runter. Schwerstarbeit für Mensch und Material.

Vorgeschichte
Die Idee zur Umrundung auf dieser Strecke kam mir beim Lesen einer „True Story“ vom Bayrischen Elite Bergläufer Stephan Tassani-Prell aus Piding. Er lief 2009 die Umrundung (34 km, 2900HM) in 4:50, seine Frau kam nach 6 Stunden zurück nach Königssee! Da werde ich nicht ganz mithalten können. Mein Handicap: Im Gegensatz zu den beiden hatte ich einen Tagessrucksack zu tragen, machte 72 Fotos, musste ein paar Mal nach dem Weg fragen, da ich 2/3 vom Weg nicht kannte bzw. nicht markiert war und meine Ausdauerfähigkeiten natürlich nicht für so eine
extrem schwierige Strecke reichten.

Anreise
Nachdem ich kein Auto zur Verfügung habe muss ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reisen. Ökologisch halt. Eine weitere Hürde wie sich im Laufe des Tages noch herausstellen wird. Um 07:00 checke ich nochmal online die Verbindungen. Zuerst wollte ich über Laufen-Freilassing fahren. Entscheide mich dann aber für Oberndorf-Salzburg-Berchtesgaden. 07:19 Abfahrt Lokalbahn. In Salzburg suche ich den „Sonderbus“ nach Berchtesgaden. Es ist ein Oldtimer von Fa.Marazeck! Zufällig finde ich ihn am Busbahnhof. Um sehr günstige 10 Euro geht’s los. Einzig die
mitfahrende deutsche Urlauber Kolonie „10 Mann Hoch“- macht mich etwas nervös ☺ .

Ansonsten ein traumhafte Anreise bis zur Jennerbahn Talstation.

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