GiroBiero 2021

Herbstzeit ist Giro Zeit im Innviertl!

Am 19. September war es wieder soweit. Das Stahl Rad rollt, das Bier fließt. Die dritte Auflage des GiroBiero stand auf dem Programm. Anders als in den Jahren zuvor war dieses Mal Gundertshausen im Bezirk Braunau Start und Ziel. In der Brauerei Schnaitl sammelte sich bei Kaiserwetter die Fan Gemeinde der Stahlräder. Man sah lachende Gesichter, erwartungsvolle Augen, glänzende Chrom Gabeln und glückliche Veranstalter. Das Team vom Vintage Cycling Club wählte dieses Mal das OberInnviertl (auch als Entdeckerviertl bekannt) zum Treffpunkt und Ausgangsort der Vintage Ausfahrt.

Aus Nah und Fern kamen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Richtig schön anzusehen. Ein bunter Haufen Retro Radl Verrückte. Wieder gab es mehrere Strecken zur Auswahl. Klingende Namen wie Kracherl Runde 14km, Pfiff 50km, Märzen 80km und als Krönung wieder die Doppelbock Runde mit stolzen 120km. Die Streckenführung war auch heuer bewusst abseits der Bundesstraßen gewählt. Meist auf Nebenstraßen, Güterwegen genauso wie Wiesenpfade und Schotterwegen. Früher war ja auch nicht alles asphaltiert.

Ich begab mich wie immer auf die große Runde. Zeit spielt keine Rolle, der Genuß steht im Vordergrund. Und zum Genießen gab es vieles. Die sanfte hügelige Landschaft, freundliche Gastgeber bei den Labestationen und eine große Auswahl an heimischer Braukunst und Innviertler Jausen Schmankerl.

Mit dem Start um 9 ging es los. Einige Männer mussten wohl mittag zu Hause sein, denn anders kann ich mir nicht erklären wie man mit einem 30er Schnitt dahin brettln kann. Anscheinend verschmähten sie auch die lukullischen Genüsse, so wurde es erzählt. Ich gings also moderat an und fuhr relativ alleine bis zur ersten Stempelstelle in Mattighofen. Hier formierte sich aber dann eine 5 Mann Gruppe und in dieser Konstellation beendeten wir auch die Runde, also fast 😉

In der Gruppe fanden sich alte Bekannte aus den letzten Jahren und so wurden einige Gschichtln aus dem Oldtimer Radler Leben zum Besten gegeben. Herrlich! Nach einer Stunde und 25km erreichten wir den ersten Verpflegungs Posten. Das Woigartl Bräu. Hier gabs feinstes Sommer Ale Bier frisch gezapft unter Apfelbäumen. Dazu resche Schweinsbraten Weckerl. Kann man eigentlich nicht toppen und man konnte sich nur schwer trennen davon. Aber wir mussten weiter. Über fast 7 Berge gings zum Golf Platz Sonnberg in Saiga Hans bei Km35. Wir labten uns an Erdäpfelkasbrot und Kokosbusserl!!! Welch Erlebnis. Dunkle Wolken ließen uns aber bald von dannen ziehen und wir rollten Richtung meiner Heimat Gemeinde Höhnhart und Aspach hinunter, weiter nach Altheim zur Wurmhöringer Brauerei. Ein Fixpunkt auf der Giro Runde. Schweren Herzens mussten wir die glücklichen Frühshoppen Sitzer nach aber schon nach einem guten Märzen Bier bald wieder verlassen. Ewig Schade. Wer aber mal in der Nähe ist sollte sich das nicht entgehen lassen.

Mittagszeit ist Mahlzeit und so war unser nächster Punkt die kleine Privat Brauerei Pfesch in Treubach. Eingerahmt in einem typischen Innviertler Bauernhof gabs ein herzhaftes Gulasch und die Brau Spezialitäten aus dieser kleinen aber feinen Bier Manufaktur. Wir kosteten uns durch das Angebot und ruhten unsere mittlerweile doch etwas müden Beine aus. Die Zeit lief aber unerbittlich und so mussten auch wir weiter ziehen.

Wie schwangen uns kunstvoll auf unsere Stahlrösser und nahmen jeden Weg der uns von Hubert, dem GiroBiero Impresario vorgegeben war. Auch wenn er noch so eigenartig schien. Über Wiesenpfade und zwischen herbstliche Kukuruz Felder gings Richtung Uttendorf zur Brauerei Vitzthum. Das traditionsreiche Haus am Hauptplatz freute sich wieder die Rad Familie begrüßen zu dürfen. Dieses Mal gabs für die kleinen Runden hier ein Innviertler Buffet voller Köstlichkeiten. Aber auch ohne Essen war es wie immer ein Highlight hier Gast zu sein und das legendäre Uttendorfer Bier zu trinken. Alte Geschichten wurden aufgewärmt und neue Ideen gesponnen. Dazu das süffige Märzen im Stoa Krügerl. Radler und Bier Herz was willst du mehr.

Girobiero 2021-Strecke nicht ganz komplett wegen Akku, der ist nicht so ausdauernd wie wir

Wir hatten noch 50 Kilometer vor uns! Es ging jetzt über Pischelsdorf (wo wir uns etwas verirrt hatten) zurück nach Gundertshausen. Aber hier waren wir eigentlich noch nicht fertig. Es galt noch eine Schleife ums Ibmer Moor zu ziehen. Unser 5er Team war inzwischen auch schon zerfallen und wir waren nur noch zu dritt. Wir kamen auf den Gedanken es hier gut sein zu lassen. Wir hatten genug geleistet sagten wir und beendeten unseren eigenen Giro 20 km früher als vorgesehen. Wir zogen es vor einen Schlussstrich zu ziehen und das verdiente Ziel Seiterl zu trinken. Wir waren eh schon gut 100 Kilometer im Sattel und ich musste ja noch 30km nach Hause fahren mit dem geliebten Radl.

Auch so waren wir zufrieden. Genauso wie der Veranstalter blickten wir auf einen herrlichen Tag auf dem Radl zurück. Wir sinnierten noch etwas über das geschehene und blickten schon in die Zukunft. Nächstes Jahr soll anscheinend Schärding der Startort sein. Eine kluge Idee finden wir. So lernt man das ganze Innviertel kennen. Und es gibt viel zu entdecken hier. Im Land des Bieres und der Stahlräder.

https://www.girobiero.org/