„es wurden 50 eisige,lange Kilometer“
3:47, mehr war nicht drinnen. Hatte zwar ein gutes Tageswachs (HWK Polar extreme), aber kein Basiswachs.
-18 Grad beim Start, es war sehr Zach 🙂 Sehr stumpfer Schnee. 50km sind halt doch 2x25km.
Bis km 15,5 (zwischenzeit) war ich gut dabei, 1:04! Ab km 25 sank der km Schnitt von 4:10 auf 4:40.

>> GPS Track (Garmin Forerunner305)
>> Renndetails von Pentek
>> Erste Fotos Viertbauer Fotos fehlen noch
Es war übrigens meine 5. Teilnahme beim Koasalauf! 2×50, 3x die kurze distanz.
Danke an das HWK Wachs Team. Ohne euch wäre es ein Fiasko geworden.
Details folgen nach der Regeneration.
Anreise
Die Anreise war schnell(1:10 Auto) und unspektakulär.Muß ja nicht immer sein. Nächste Woche habe ich muß ich 220 km überwinden von mir zu Hause. Nur bei Erpfendorf bekam ich kurz einen Schreck. Bei der Ortseinfahrt sah ich ein Thermometer. Es zeigte -23 grad an. Ich glaubte es einfach nicht 🙂
Das Rennen
Als ich um halb neun in St. Johann angekommen fror ich zuerst einmal die ersten 15 Minuten. Ich ging zur Startnummernausgabe und erkundigte mich nach meiner Euroloppet Mitgliedschaft.
Der Pass ist unterwegs zur mir nach Hause. In den Genuß des ersten Startblocks um 10 Uhr kam ich aber trotzdem schon.
Nach dem die Welt ja bekanntlich klein ist, traf ich zufällig einen alten bekannten von früher wieder. Josef Schmalzl, ich muß ihn einfach erwähnen.
Er hat mich Ende der achziger zum Langlaufen gebracht. Mein „Mentor“ also. Mit ihm war ich 3x bei Bezirksrennen am Start! Damals alles noch klassisch. Ich das erste mal auf Rennski mit Klister!
Ich wurde auch noch überrundet! Von einer gewissen Renate Roider. Lokalmatadorin aus Schneegatern, einige Jahre späte sah ich Sie im Fernsehen. Olympische Spiele in Nagano!
Nach einem kurzen Small Talk mit ihm verlor ich ihn aber aus den Augen. Wir sehen uns wohl in Leutasch wieder.
Zuerst brachte ich meine Ski zum Waxhersteller meines Vertrauens. HWK. Ich laufe die ganze Serie mit HWK. Die ersten 3 Rennen habe ich selbst gewachst. Auch mit Flour. Bekam heute Polar Extrem Silber.
War eh super, aber ich hatte kein Grundwachs drauf. Das sollte sich ab km 25 rächen.
Ich war schon wieder etwas knapp mit der Zeit. In der Kälte war es schwierig die Startvorbereitungen zu treffen. Die mir noch unbekannte Garmin Uhr wollte auch nicht so wie ich wollte.
Tat es aber dann doch ohne Probleme.Danke an Oliver! Meine Handyzeitnehmung fiel wieder der aktuellen Kälte zum Opfer. Konnte es mit den Handschuhen nicht mehr bedienen.
Im ersten Startblock waren schon alle Euroloppetläufer drinnen. Meiner Schätzung nach ca 120. Bin also doch nicht ganz alleine mit der Elite unterwegs.
Ich reihte mich also hinten ein. Noch 8 minuten bis zum Start. Tippse auf der Uhr herum, kriegs aber dann doch irgend wie hin.
10:00 – Es geht los, ich laufe im dichten Pulk mit, einige Stürze schon auf den ersten Metern. Die ersten 3 km sind flach. Der Ski läuft gut. Und wieder ein paar Stürze und viele Stockbrüche.
Da wird geflucht, die Stöcke fliegen in den Schnee, Dramen spielen sich ab. Unfassbar, du fährst hunderte Kilometer, dann bist du nach 300m ohne Stock. Meistens ist der Stockservice noch weit weg.
Die erste große Steigung kommt näher. Die ist nicht steil aber lang. 1,5 km und 80HM, breit genug um auch überhoöen zu können. Tu ich aber nicht. Bleibe rechts, laufe halt öfters auf den Vordermann auf.
Oben ist die erste sehnlichst erwartete Verpflegung. Nimm einen Schluck Tee. Ich muß weiter, das Feld rückt näher. Spüre auch schon den Atem derjenigen die 3 Minuten später gestartet sind.
Ich gehe in die Hocke, die lange Abfahrt steht an. Mit max 45 kmh gehts runter, da wirds schon wackelig.
Die Erholung bei der Abfahrt ist relativ gering. Bis KM 10 läufts super, 18 kmh Schnitt. In St. Johann nehme ich Tempo raus. Bleibe aber in meiner Gruppe. Werde nur selten überholt.Nach dem Flugplatz wird die Strecke kupiert. Die Zwischenzeit bei KM 15,5 passiere ich in 1:04. Damit bin ich zufrieden. Kann immer noch Läufer überholen. Gebe Stoff in den Steigungen bei der Rennbahn. Vielleicht zuviel.
Bei KM 20, bevor wir wieder nach St.Johann kommen, spüre ich das erstemal einen Hauch von Müdigkeit in meinen Beinen.
Der Ski gehts zunehmends schlechter. Bei der Verpflegung und Streckenzweigung (KM26) mache ich eine größere Pause. Nehme Tee und 2 Powergels zu mir, die ich mir öffnen lasse. Ich bin eingefroren.
Kann aber noch mit der lokalen Sprecherin (super motivation) einen Smalltalk machen.
Sie fragt mich, wie es mir geht? „SUPER!“ – was sonst, wirf ich ihr entgegen. „Gehts nocht kurti?“, fragt sie wieder.“Eh klar“. Ich laufe weiter.
Jetz gehts richtung Erpfendorf. Die nächsten sechs Kilometer sind total Flach. Mein Wachsmanko macht sich bemerkbar. Ich bin wenigstens nicht so alleine. Das habe ich wohl dem ersten Startblock zu verdanken.
2010 bin ich 2 Hälfte zur Gänze alleine gelaufen, das war hart.
Kilometer 32-34 gehts hinauf zum Golfclub. Ich dachte immer Golfplätze wären flach. Die beiden Kilometer sind sehr wellig, mit 50HM, netto. UND viel im Schatten.
Ich komme überhaupt nicht mehr vom Fleck. Die Kräfte sind auch am Limit. Bleibe 4-5 mal stehen. Die Verpflegungspause ist auch länger als die letzte 🙂
Vom Kilometer 36 bis zum Ziel bleiben flach oder nur leicht steigend, alles in der Sonne. Ich werde noch ein paar mal überholt. Von KM 15 bis ins Ziel verliere ich 30 Plätze und 20 Minuten auf die zeitgleichen bei der Zwischenzeit!!
Mit schlimmsten Befürchtungen gehe ich in die letzten 5 Kilometer. Ich warte auf die Steigung bei Bicheln hinauf zur Huberhöhe. Ich warte umsonst. Sie ist nicht mehr Teil der Strecke. DANKE an die Rennleitung!
Das wär nicht lustig gewesen. Bei Kilometer 48 überhole ich eine 28KM Läuferin. Traurig für sie, motivierend für mich 🙂
St. Johann und das Ziel in Sichtweite. Den letzten Kilometer habe ich eine Verfolgerin. Sie klettet sich an mich. Kann sie aber abschütteln. Welch ein Erfolg.
Mit erhobenen Händen überquere ich die Zielline. Freue mich über die Begrüßung durch den Stadion Sprecher. Nehme mit großer Erleichterung die Jubiläums Medaille des 40. Koasalaufs entgegen.
Es war meine 5.Teilnahme. 2x50km , 3x die kurze Distanz.
Im Zielraum trinke ich Tee, Saft. Essen kann ich nichts. Sehe das schon viele Zelte abgebaut werden. Schade.
Die ausgehängte Ergebnisliste listet mich mit Rang 284. Ok. Kein Einspruch meinerseits.
Kurz danach die SMS von Pentek. Jetzt ist’s amtlich.
Es ist jetzt kurz nach 14:00 Uhr. Die Sonne steht schon tiefer hinter dem Wilden Kaiser. Duschen gehe ich nicht mehr. Habe keine Kraft mehr. Ziehe mich in der Kälte um.
Steige ins Auto und fahre heim, denke schon an das nächste Rennen.
P.S. Freue mich schon auf mein 6. Antreten beim Koasa. Dann Klassisch.
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